Berlin, 21. Februar 2007

Wann ist Bibliotheksarbeit sozial? Versuch einer Neubestimmung.

Podiumsdiskussion
auf dem 3. Leipziger Kongress für Information und Bibliothek "Information und Ethik" 19.-22. März 2007

: Dienstag, 20. März 2007 .10 bis 12 Uhr . Vortragsraum 9

„Soziale Bibliotheksarbeit“ wird häufig als „Sozialarbeit durch Bibliotheken“ interpretiert und (miss)verstanden. Aber welchen Begriff nehmen? In der Fachöffentlichkeit wurde in der Vergangenheit darüber diskutiert, ohne dass sich eine zufriedenstellende Lösung ergab.

Ist diese Diskussion noch aktuell, muss sie noch zu Ende geführt werden oder geht es vielleicht weniger um die Bezeichnung und mehr um das dahinter stehende Konzept?

Als Aufgabe von Öffentlichen Bibliotheken wird die „Soziale Bibliotheksarbeit“ gern als Sonder- bzw. Zusatzleistung für behinderte Menschen, sei es in körperlicher, räumlicher oder sozialer Hinsicht, benannt. Gleiches gilt für die Nutzer, die als Sondergruppen gelten.

Es stellt sich die Frage:
Ist dieses spezifische bzw. individuelle Angebot für unterschiedliche Benutzer(gruppen) einer Bibliothek als eine besondere Zuwendung von Leistungen zu verstehen, die, wenn die „Kassen leer“ sind, gestrichen werden müssen, um die Versorgung für die „normalen“ Bibliotheksnutzer sicherstellen zu können? Oder handelt es sich um eine konsequente Umsetzung auf das Grundrecht auf Information? Wenn ja, warum wird hier nicht forcierter durchgesetzt, was selbstverständlich sein müsste? Auch stellt sich die Frage, ob man „Soziale Bibliotheksarbeit“ nicht doch gänzlich neu denken müsste.

Welche Konzepte, Projekte beschäftigen sich mit innovativen bzw. altbewährten Methoden hinsichtlich der Bibliotheksangebote für bestimmte Nutzergruppen? Aus welchen Gründen funktioniert „Soziale Bibliotheksarbeit“ (und aus welchen funktioniert sie nicht) bzw. wie können Öffentliche Bibliotheken Angebote dieser Art machen?

Es werden dazu auf diesem Arbeitsfeld Tätige, Kommunalpolitiker und Vertreter der Sektionen für Öffentliche Bibliotheken des DBV eingeladen, die grundlegende Statements aus verschiedenen Perspektiven zur Bedeutung und Funktion der „Sozialen Bibliotheksarbeit“ auf gesellschaftlicher und politischer Ebene geben und dabei konkrete Problemfelder, Entwicklungsmöglichkeiten und Trends aufzeigen sollen.

Mailkontakt: Maxi Kindling: maxi.kindling[at]ibi.hu-berlin.de

 

 

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